Quinoa

Quinoa

Quinoa gehört zu den Gänsefußgewächsen. Es kommt aus Südamerika und wurde dort schon vor etwa 6.000 Jahren angebaut. Die Hauptanbaugebiete lagen in den Anden, oftmals in über 4.000 Metern Höhe – Gebiete, in denen Getreide wie Weizen oder Roggen längst nicht mehr wachsen.

Für die Bewohner der Anden war Quinoa aufgrund ihres geringen Anspruchs an Klima und Boden ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Denn auch Mais, eine der wenigen nahrhaften Alternativen zu der Zeit, gedieh in derartigen Höhenlagen nicht mehr. Die Inkas sprachen der Quinoapflanze außerdem magische Kräfte zu. Sie war ihnen heilig und wurde bei kultischen Handlungen benutzt. Auch als Medikament wurde sie häufig eingesetzt, meist gegen Halsschmerzen.

In Europa ist Quinoa erst seit dem 20. Jahrhundert bekannt. Dies verdanken wir den Spaniern: Sie sahen das Nahrungsmittel als „unchristlich“ an. Während ihrer Eroberungszüge im 16. Jahrhundert verboten sie den Inkas und Azteken dessen Anbau und stellten ihn unter Todesstrafe. So sollten die Urvölker geschwächt werden.

Auch heute wird Quinoa noch überwiegend in Südamerika angebaut. In Peru und Bolivien – mit zusammen fast 60.000 Tonnen pro Jahr die Hauptanbauländer der Pseudo-Zerealie – wird der Anbau sogar in Entwicklungsprojekten gefördert.

In den ursprünglichen Anbaugebieten werden bis heute sowohl die Samen der Quinoapflanze gegessen als auch deren Blätter. Bei uns und bei unseren europäischen Nachbarn hingegen werden nur die Samen verwendet, und zum Beispiel in Suppen, Aufläufen oder als Beilage zu Fleischgerichten serviert.

Ein gesundheitlicher Vorteil gegenüber Weizen, Roggen und Co. ist der hohe Magnesium- und Eisengehalt des Quinoa. Mineralstoffe, Spurenelemente und hochwertiges pflanzliches Eiweiß sind ebenfalls reichlich enthalten. Das wenige Fett des Quinoa besteht zu 50 Prozent aus ungesättigten Fettsäuren – und die sind gut fürs Herz.

Quinoa sollte vor dem Verezehr immer unter heißem Wasser abgewaschen werden. Auf diese Weise wird ein Großteil der Bitterstoffe, der sogenannten Saponine, entfernt, die in der Quinoa-Schale enthalten sind. Das ist deshalb wichtig, da diese Stoffe in höherer Dosis die Darmschleimhaut reizen, Blutzellen schädigen und somit Allergenen und Schadstoffen den Weg in den Blutkreislauf erleichtern können. Eltern von Kindern unter zwei Jahren sollten besser ganz auf die Verwendung von Quinoa verzichten, da das Verdauungssystem bei Kleinkindern noch nicht ausgereift ist.