Anbau

Der Anbau der Getreidearten ist so vielfältig wie das Getreide selbst. Außerdem gibt es je nach Klimabedingungen und Höhenlangen der Anbaugebiete Unterschiede.

Zudem unterscheidet man Winter- und Sommergetreide: Wintergetreide wird in der Regel ab September gesät und dann ab Juli des nächsten Jahres geerntet. Diese frühe Aussaat ist notwendig, weil einige Getreidearten eine Frostperiode benötigen, um das Wachstum anzukurbeln. Unter den Urgetreidesorten ist der Dinkel ein typischer Vertreter des Wintergetreides. Sommergetreide genügt die Aussaat ab März, da es bis zur Reifung nur etwa ein halbes Jahr benötigt. Emmer und Einkorn werden in der Regel im Frühjahr gesät und dann etwa im August geerntet. Jedoch gibt es von beiden Getreidearten auch Winterformen.

Die Erträge der Urgetreidearten fallen im Vergleich zu Weichweizen deutlich geringer aus: Während Weizen auf einen Ertrag von ca. 80 Dezitonnen pro Hektar kommt, kann man z.B. bei Emmer und Einkorn Erträge zwischen 19 und 35 dt/ha erwarten. Durch künstliche Düngung könnten die Erträge der Urgetreidearten vergrößert werden. Jedoch führt dies zum Beispiel bei Emmer und Einkorn zu noch längeren Getreidehalmen, die bei windigem Wetter und starkem Regen umknicken können. Daher wird beim Anbau von Emmer und Einkorn in der Regel auf künstliche Düngung verzichtet. Dies ist unter anderem einer der Gründe, warum beide Getreidearten beim biologischen Landbau sehr beliebt sind. Diese Faktoren machen aus jedem einzelnen Urgetreideprodukt eine kleine Kostbarkeit.